Plotten Teil 1.
Immer häufiger hört man das Wort
Plotten. Egal ob Hobby-Autor oder Bestseller-Autor. Jeder Plottet.
Aber was bedeutet Plotten eigentlich?
Wie geht das? Braucht man das um ein Manuskript zu verfassen?
Plotten
bedeutet einen Plot zu entwickeln. Man erschafft das Skelett, den Kern seiner
Geschichte. Denn wenn man eine Geschichte mit Tiefe schaffen möchte muss man in
Voraus Planen was geschehen soll. Beim Plotten werden also quasi alle
Ereignisse aufgezählt die geschehen sollen.
Es gibt ganz verschiedene Plot Arten:
1) Den
skizzenhaften Plot. Hier gibt man in wenigen Stichpunkten oder in einem Satz
den gesamten Inhalt der Story wieder. Das ist die Idee zu deiner Geschichte.
»Harry Potter
lebt bei den Dursleys«
»bekommt ein en Brief«
»erfährt das
er Zauberer ist«
...
2) Nach dem
Skizzenhaften Plot kommt man zum normalen Plot. Hier schreibt man jedes
wichtige Detail der Story auf. Hier kommen auch kleinere Details der Story, wie
die Zeit und der Ort, hinzu.
»Harry
bekommt einen Brief.«
»Sein Onkel
nimmt ihm den Brief weg.«
»Als Harry noch mehr Briefe zu gestellt
werden und er keinen erhält, wird das Haus mit Briefen überschwemmt.«
...
3) Es gibt
außerdem den Ausführlichen Plot. Hier wird jeder Dialog, jeder wichtige Szene
aufgeschrieben oder zumindest kurz angeschnitten wird. Orte und Personen werden
ebenfalls beschrieben.
Es gibt aber auch
"Strickanleitungen" für den eigenen Plot:
1) Seven
Point Plot Plan
Diesen Plot Plan kennt man aus dem Theater, da er in drei
Teile aufgebaut ist. Es gibt aber auch Romane die im drei Akte aufgeteilt sind.
Im ersten Akt hat man 1. eine Person,
diese hat 2. ein Problem in 3. ihrem Ort (oder Zeit, oder soziale Umgebung).
Zweiter Akt
Die Person versucht 4. das Problem zu
lösen und 5. scheitert. (Die kann auch mehrere mahle passieren)
Dritter Akt
Der Protagonisten 6. versucht noch
einmal sein Problem zu lösen und scheitert oder schafft es. Nun wird er für
sein Handel 7. bestätigt (der Böse wird bestraft...)
2)
Schneeflockenmethode
Diesen Plot
Plan finde ich am kompliziertesten, da er sehr umfangreich ist.
So geht's:
*Romanhandlung
in 15 Worten
Man beginnt hier mit einem Satz,
welcher die gesamte Handlung beschreibt. Dieser darf nicht länger als 15 Wörter
sein. Wichtig ist das die Sätze aussagekräftig sind. So als wollte man jemanden
ausschließlich mit diesen Satz von seiner Geschichte überzeugen.
*Das Finale
und die Katastrophen
Aussgangssituation, die Katastrophe
und das Finale werden kurz wieder gegeben.
*"Entwerfen"
des Protagonisten und des Antagonisten, sowie deren Ziele.
Es wird ein Steckbrief zu den
einzelnen Charakteren angefertigt und deren Ziele erläutert.
*Handlungsentwurf
Die Handlung wird grob auf eine Seite
zusammen gefasst.
*Die
Handlung aus der Sicht des Protagonisten/Antagonisten
Für jeden wichtigen Charakter
schreibt man eine Zusammenfassung der Handlung aus der Sicht der jeweiligen
Person.
*Die
Handlung ausbauen
Die Zusammenfassung der Handlung auf
vier Seiten erweitern.
*Alle
Information über den Charakter
Die Hintergrundgeschichte der
Charaktere wird ausgearbeitet.
*Planen
einzelner Szenen
Stichpunktartige aufschriebe zu den
einzelnen Szenen.
Der Szenen-Plan wird erstellt
*Vorarbeit
für die einzelnen Szenen
Ausführliche aufschriebe zu wichtigen
Szenen.
*Schreiben
des Manuskripts (Rohfassung)
3) Das
Rätsel
Hier steht
ein Paradox, etwas Unerklärliches im Mittelpunkt. Ein Rätsel, welches gelöst
werden muss. Grade bei Krimis und Detektivgeschichte ist dies sehr beliebt
(Sherlock Holmes).
Wie geht's:
Man stellt ein Rätsel oder wird vor
eine unerklärliche Frage gestellt. Dies geschieht gleich zum Anfang der
Geschichte. Im Laufe dieser, versucht der Leser zusammen mit dem Protagonisten
des Rätsels Lösung zu finden.
4) Die
Rivalen
Auch dieser
Plot ist in drei Akte aufgeteilt. Dieser Plot wird nicht nur für Romane oder
Theaterstücke verwendet, sondern auch für Musicals (zum Beispiel "
West-Side-Story)
1.Zwei Rivalisierenden Gruppen
treffen aufeinander. Unser Protagonist ist dem Antagonist unterlegen. Es
entsteht Spannungen zwischen den zwei Rivalisierenden Kräften.
2. Der Protagonist gewinnt an Stärke
und Macht, bis der dem Antagonist ein würdiger Gegner ist.
3. Es kommt zum Kampf. Meist gewinnt
der Protagonist und wird reich belohnt.
Muss ich also Plotten um ein
Manuskript zu verfassen?
Das muss man
natürlich nicht, aber es ist eine große Hilfe für jeden Autor. Vor meinem
aktuellen Schreibprojekt habe ich immer geschrieben ohne zu plotten. Was ist
passiert? Ich habe jede Menge angefangene Manuskripte in meiner Schublade
rumfahren. Kaum hatte ich eine Idee für eine Story, habe ich wie wild drauf los
geschrieben. Nach der Hälfte habe ich bemerkt das entweder meine Charaktere
total langweilig, die Story an sich unlogisch war, oder ich keine Ahnung hatte
auf was ich eigentlich hinaus wollte. Also hab ich das Projekt abgebrochen und mit
einem neuen gestartet.
Also plotten
ja oder nein?
Ich würde
jedem empfehlen zu plotten. Natürlich muss nicht jeder so ausführlich plotten
wie man es mit er Schneeflockenmethode macht, aber man sollte sich zumindest
ein paar Aufschriebe zu seiner Story machen.
Contra
Plotten:
Die Geschichte kann noch während des Schreibens bunt verändert werden.
Hält man sich ausschließlich an die Plot vorgaben, kann es passieren das
langweilige oder Geschichten nach Schema F entstehen.
Pro Plotten:
Man hat einen Leitfaden für seine Story und schreibt nicht blind drauf
los.
Durch die Plotvorlage bekommt man ein Gefühl für seine Geschichte und die
Charaktere.
Dadurch das man bereits einen Plan hat, wohin die Story führen soll,
verliert man die einzelnen Handlungsstränge nicht aus den Augen. Ich habe also
ein Ziel vor Augen und muss meine Story nur noch zu diesem hin führen.
Gerade
unerfahrenen Autoren würde ich das Plotten nahelegen. Es gibt noch viele
verschiedene Plot-Anleitungen, welche ich in „Plotten Teil 2.“ Noch vorstellen
werde. Also falls noch nicht die richtige Plotmethode dabei war, vielleicht im
nächsten Teil.
Plottet ihr?
Wenn ja, mit welcher Methode?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen